Story behind

What’s life really about? What’s the essence of our human being? Well, I don’t think we will ever find out. But if you're reading this: congratulations, you're alive. I can feel that there’s more than the obvious and something inside me tells me to not settle for average. I want to capture the little things that make life memorable, because that’s what really counts and sometimes you realize, you don’t need much to be truly happy.

Als ich 22 war, hatte ich immer noch keine Ahnung wie das Leben funktioniert. Ich verstehe nicht, wie Flugzeuge es schaffen zu fliegen trotz ihres Gewichts und das egal, wie oft meine Eltern es mir erklärt haben. Ich weiß nicht wie und woher Strom existieren kann und wie es möglich ist, dass dadurch Licht entsteht, auch wenn ich es im 7. Klasse Physikunterricht vermutlich 100 mal gezeigt bekommen habe. Oder wie es sein kann, dass es so kleine und große Dinge in diesem Universum gibt, dass man sie sich mit keiner Gedankenkraft der Welt vorstellen kann. Zum Beispiel, dass Lichtjahre keine Zeit-, sondern eine Längeneinheit sind und 1 Lichtjahr alleine schon 9,46 Billionen km weit ist. Wenn du also das nächste Mal irgendwo liest ‘ein Stern in einem Lichtjahr Entfernung’, bedeutet das für uns Menschen mit dem Stand der heutigen Technik eine Reise von fast 18.000 Jahren. Oder dass sich die Erde mit etwa 100.000 km/h um die Sonne dreht, wir aber fast nichts davon mitbekommen, weil wir ein Teil des Systems sind. Ich weiß zwar warum der Himmel blau ist, muss es aber trotzdem alle paar Monate googeln, weil ich mich manchmal selbst hinterfrage. Die Welt ist so komplex und ich bin nur ein ganz kleiner Teil dessen. So viel passiert um mich herum, oftmals wirkt das ganz schön einschüchternd und ich weiß nicht so richtig wohin mit diesen ganzen Gedanken und Emotionen.

In unserer heutigen schnelllebigen und materialistischen Gesellschaft leben wir überall, sind mit den Gedanken in einem dauerhaften Rausch, reizüberflutet an Emotionen, Gesprächen und Erwartungen. Überall, aber nicht da, wo wir sein sollten - in der Gegenwart. Wenn man sich auf das Hier und Jetzt einlässt, sind diese Momente alles, was wir haben und woran wir uns auch noch in einigen Jahren erinnern werden. Sie machen den Augenblick aus, halten die Zeit für einen kurzen Moment an und füllen unser Leben mit vielen kleinen Geschichten, die wir sammeln und später erzählen können. Wenn wir sie nicht für selbstverständlich hinnehmen und anfangen, unser Glück dort suchen, wo wir gerade sind, lernt man die großen Momente erst recht zu schätzen. Und merkt, dass die kleinen Dinge in Wirklichkeit garnicht so klein sind.
Die auf den ersten Blick unauffälligen Momente sind doch eigentlich am Ende die, die uns in Erinnerung bleiben und das Leben lebenswert machen. Das, was auf den ersten Blick vielleicht unscheinbar wirkt und wir es manchmal leider erst auf den zweiten Blick realisieren. Einfache Momente, wie der erste warme Frühlingstag nach einem kalten Winter. Ein rosa Sonnenuntergang und die Musik, die dabei läuft. Das erste Meeresrauschen, das man nach langer Zeit hört und man endlich wieder richtig durchatmen kann. Ein klarer Sternenhimmel mitten in der Nacht und die tiefgründigen Gespräche dabei. Kleine Gesten von Personen, die uns wichtig sind, ein ‚text me when you get home‘ oder ein ‚I’m proud of you.‘

Ich habe gelernt, das Besondere liegt im Ungewissen. Wir werden nie alles wissen, alles verstehen oder erklären können. Wir wissen nie, was morgen passiert. Wen wir kennenlernen, wen wir aus unserem Leben verabschieden müssen, wie wir uns selber verändern, welche ‚Zufälle‘ sich als die besten Entscheidungen unseres Lebens herausstellen. Würde alles genau so passieren, wie wir es geplant haben, wäre es doch irgendwie langweilig vorhersehbar. Man lebt nicht ständig in einer Vorfreude, wenn man das Leben nicht einfach mal geschehen lässt und etwas die Kontrolle abgibt bei Dingen, die nicht kontrolliert werden wollen. Alles was außerhalb deiner Macht liegt, soll genau dort auch bleiben. Denn irgendwie ist in dieser ‚uncertainty’ am meisten Platz für das Besondere. Da, wo am wenigsten Raum für Kontrolle ist, ist am meisten Platz für Magie.

Wir sollten alle einfach lernen, mehr auszuprobieren und neue Dinge zu wagen, die sich unser altes Ich vielleicht nicht getraut hätte. Jegliche Erfahrungen sammeln, die uns aus unserer Komfortzone fordern, mehr ‚ja‘ zu Dingen sagen, aber uns genauso trauen, zu unserem ‚nein‘ zu stehen und notwendige Grenzen zu setzen. Im Moment zu leben, das Leben zu romantisieren, jede kleine Emotion wertzuschätzen und aufzusaugen und alles dafür zu tun, dass wir uns für immer an die kleinen besonderen Momente erinnern werden. Die uns immer daran zurückerinnern, dass wir zwar nicht wirklich viel vom Leben verstehen oder genau wissen wo die Reise hingeht, aber das auf eine Art irgendwie doch sehr magisch ist.

 ~ REVERIE